Aktuell sieht sich die Bau- und Immobilienbranche vor großen Herausforderungen, sowohl aus Sicht der aktuellen weltpolitischen Lage als auch aufgrund des Klimawandels. Forschung und Innovation können am Weg zur Klimaneutralität Lösungsbausteine liefern und helfen, die Lebens- und Arbeitsqualität in Österreich für die Zukunft zu sichern. Oft fehlt es allerdings nicht an innovativen Tools, um Verbesserungen zu generieren, sondern an deren Implementierung in den Markt und in das Daily Business.
„Die digitale Transformation der Bau- und Energiewirtschaft muss zu einer wesentlichen Steigerung der Ressourcen-, Energie- und Kosteneffizienz beitragen. BIM ist dabei die Sprache der Zukunft. Im Rahmen des Innovationskongresses wurden viele spannende Anwendungsbeispiele präsentiert. Die zentrale Aufgabe ist es nun, alle Markteilnehmer:innen ins Boot zu holen und die Potentiale von digitalen Lösungen über den gesamten Gebäudelebenszyklus zu realisieren“, so Steffen Robbi, Geschäftsführer von Digital Findet Stadt.
Im Rahmen der Eröffnungs-Keynote betonte Andreas Tschas, Gründer und Geschäftsführer von Glacier: „Im Jahr 2100 werden unsere Kinder noch hier auf der Erde sein und es gibt das Szenario, dass wir zu diesem Zeitpunkt bei einer Klimaerwärmung von vier Grad Celsius ankommen. Aktuell haben wir einen Anstieg um 1,1 Grad Celsius und sehen uns mit einer massiven Mehrung der Extremwetterereignisse konfrontiert. Es ist unsere Verantwortung hier gezielt Maßnahmen zu setzen, aber es eröffnet uns auch die Chance, aus diesen Notwendigkeiten neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und wirtschaftliche Erfolge zu generieren.“
In drei Themenblöcken zu digitalem Planen, Bauen und Betreiben gaben 18 nationale und internationale Expert:innen Einblicke in Praxis und Forschung. Auf der Bühne begrüßten wir unter anderem Maria Flieher vom Referat Landeshochbau des Landes Salzburg, Caroline Palfy, Geschäftsführerin von HANDLER, Benjamin Kromoser, Head of Institute of Green Civil Engineering an der Universität für Bodenkultur Wien, Sigrid Brell-Cokcan, Gründerin und Leiterin des Lehrstuhls für Individualisierte Bauproduktion an der RWTH Aachen, und Martin Lang, Head Smart Infrastructure Solutions and Services bei SIEMENS.
Abschließend wurde erstmalig der Technologiereport präsentiert, den Digital Findet Stadt im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz (BMK) umgesetzt hat. Beschrieben werden der aktuelle Stand der Technik und die Markteinschätzung vielversprechender digitaler Technologien. Informationen über konkrete Anwendungsfälle, Mehrwert und Herausforderungen der jeweiligen Technologien werden im Report bereitgestellt.
Die Top-Erkenntnisse: Die Digitalisierung ist zwingend und entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit des österreichischen und europäischen Bausektors. Der Baubranche kommt im Kampf gegen den Klimawandel eine besondere Bedeutung zu, um das Erreichen der gesetzten Ziele im Bereich Klima, Umwelt und Energie zu gewährleisten. Und vielleicht der wichtigste „Lichtblick“ für alle die bei der Implementierung digitaler Tools zögern: Anwender:innen der neuen Technologien sind durchwegs von Effizienz und Nutzen überzeugt.
Link zum „Technologiereport - Digitalisierung der Bau-und Immobilienbranche“
Digital Findet Stadt bietet Unternehmen Unterstützung auf dem Weg zur Digitalisierung. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, im Rahmen von Projekten und Workshops Grundlagen, Herausforderungen und Anwendungsfälle für die Digitalisierung der Bau- und Immobilienbranche zu erarbeiten und die Ergebnisse im Rahmen von Veranstaltungen zu teilen. Gemeinsam mit rund 80 Expert:innen aus der Branche wurde 2022 in sechs Konsortialprojekten an Standards, Leitfäden und Use Cases gearbeitet. Im Fokus standen dabei aktuelle Themen wie kreislauffähiges Bauen, BIM-As-Built, BIM im Betrieb, Projektinitiierung mit BIM und BIM-Properties.
Der Innovationskongress findet 2023 am 14. September wieder im ARIANA, Christine-Touaillon-Straße 4, 1220 Wien statt!